90% Energieeffizienz möglich - Act Now!

Die Passivhaus Austria und ihre Mitglieder fordern die österreichische Bundesregierung auf, konkrete und weitreichende Schritte in der Klima- und Energiepolitik zu setzen. Speziell im Gebäudebereich gibt es zahlreiche Beispiele wie 90% und mehr an Energie eingespart werden können.

Gebäudesanierungen bieten eines der größten Einsparungspotentiale von Energieverbräuchen. Schließlich werden rund 40% des Energieverbrauchs in und durch Gebäude versursacht. Den größten Anteil machen hierbei Heizen und Kühlen aus. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, wird es daher notwendig sein, hierin bestehende Einsparungspotentiale voll auszuschöpfen.

90% Einsparung bei allen Gebäudetypen möglich
Wie hoch dieses Einsparungspotential ist, zeigt das Netzwerk der Passivhaus Austria auf. So gibt es in Österreich bereits zahlreiche Beispiele, bei denen 90% und mehr des Heizwärmebedarfs durch umfangreiche Sanierungen eingespart wurden. Sowohl Einfamilienhäuser als auch Mehrfamilienhäuser, vom Kindergarten bis hin zum Betriebsgebäude wurde bereits alles auf diesem hohen Niveau umgesetzt.

Der Weber - Sanierung eines Bauernhofs zum Hotel, Fotocredits: RonacherSanierung eines Wohn- und Geschäftshauses, Fotocredits: ARCH+MORESanierung der Schule Schwanenstadt, Fotocredits: LANG consulting

Hohe Einsparungen ermöglichen
Deckung mit Erneuerbaren Solch tiefgreifende Sanierungen haben aber noch einen weiteren Vorteil. Ist der Energiebedarf erst einmal so drastisch reduziert, ist es auch möglich den restlichen Bedarf mittels erneuerbarer Energie direkt am Gebäude bereitzustellen, wie die weltweit erste Sanierung auf Passivhaus Premium Standard des TU Wien PlusEnergieBüroHochhauses am Getreidemarkt beweist. Hier konnte der gesamte Endenergiebedarf um über 90% reduziert werden, was neben der thermischen Sanierung auch mittels Auswahl der effizientesten elektronischen Geräte erzielt wurde. Wären die Einsparungen nicht so deutlich ausgefallen, wäre es nicht möglich gewesen, den Restbedarf mit erneuerbarer Energie zu decken.

Das TU Wien PlusEnergieBüroHochhauses erhielt neben dem Zertifikat als Passivhaus Premium zahlreiche weitere Auszeichnungen. Für das Projekt zeichneten neben den Experten der TU Wien, unter der Leitung von Prof. Thomas Bednar, Architekt DI Gerhard Kratochwil, Haustechniker TB ZFG-Projekt GmbH und Bauphysiker Schöberl & Pöll GmbH verantwortlich.

Regierung zum Handeln aufgefordert
Für ein Gelingen der Energiewende und Erreichung der Pariser Klimaschutzziele fordert die Passivhaus Austria nach dem Motto "Wenn schon denn schon" höchste Qualitätsstandards bei der thermisch energetischen Sanierung von Gebäuden. Die Regierung wird daher aufgefordert, entsprechende Zielwerte in die Klima- und Energiestrategie zu verankern und deren Erreichung auch sicherzustellen. Nur so sind Wirtschaftlichkeit, Komfortgewinn und Klimaschutz gleichermaßen erzielbar.

Titelfoto: Mitglieder der Passivhaus Austria vor dem TU Wien PlusEnergieBüroHochhauses v.l.n.r.: Johannes Homeister, Dawid Michulec, Günther Jedliczka, Helmut Schöberl, Stefanie Roithmayr, Michael Wildmann, Günter Lang, Martina Feirer; Fotocredit: Passivhaus Austria, Markus Lang