3.000.000ste m² Passivhausstandard in Österreich

In Tirol wurde heute am 02. Oktober mit 26.000 m² Nutzfläche das derzeit weltweit größte Passivhausobjekt – die Wohnhausanlage „Lodenareal“ in Inns- bruck – der Neuen Heimat Tirol mit insgesamt 354 Wohneinheiten den Bewohnern übergeben, samt Zertifizierung vom Passivhaus Institut aus Darmstadt. Damit wurde bereits der 3.000.000ste m² Passivhausstandard in Österreich seiner Nutzung übergeben.

Auf Grund der sehr positiven Erfahrungen baut und plant die Neuen Heimat Tirol, als Tirols größter gemeinnütziger Bauträger, zurzeit weitere 900 Wohneinheiten in Passivhausstandard. Davon wird das größte Projekt, das neue Olympia-Dorf O3 mit 450 Wohneinheiten, gleich anschließend an das Lodenareal errichtet.

5.000 neue Passivhauswohnungen in Österreich in Bau
Sind in den letzten 13 Jahren in Österreich insgesamt 8.000 Wohnungen in Passivhausstandard errichtet worden, sind derzeit weitere 5.000 neue Wohnungen in diesem Standard in Bau. Daran lässt sich gut erkennen, wie sehr sich nun der Trend rasch allgemein verbreitet. In Vorarlberg wurde bereits 2007 weltweit erstmals mit den gemeinnützigen Bauträgern die Vereinbarung getroffen, künftig alle geförderten Wohnbauten nur noch in Passivhausstandard zu errichten. Das hatte damals großes Aufsehen und teilweise auch Widerstand hervorgerufen. Zwei Jahre später kann über diesen Pilotversuch bereits ein sehr positives Resümee gezogen werden. Seit Inkrafttreten der Vereinbarung im Jahr 2007 wurden bereits 13 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 411 Wohneinheiten errichtet. Aktuell sind weitere 20 Mehrfamilienhäuser in Passivhausstandard mit rund 600 Wohneinheiten in Bau und Planung, und dies sowohl als Neubauten wie auch Altbausanierungen.

Durch zusätzliche Förderungen für Passivhäuser setzt auch Wien verstärkt auf diesen ökologisch sinnvollen Baustandard. So befinden sich zurzeit weitere 20 geförderte Passivhausprojekte mit 2.102 Wohnungen in Bau oder in Planung. 11 geförderte Passivhäuser mit insgesamt 962 Wohneinheiten wurden in Wien bis Sommer 2009 bereits fertig gestellt. In Linz wiederum bauen die Bauträger LAWOG und GWG unter der Planung von drexel-zweier.architekten ebenfalls 420 Wohneinheiten im Passivhausstandard.

Mit über 3,0 Mio. m² Passivhausfläche in Österreich sparen wir jährlich bereits rund 32 Millionen Liter Heizöl gegenüber konventionellen Gebäuden ein. Hatte 2008 das Passivhaus Österreichweit einen Anteil am Neubau von rund 6 %, waren es in Vorarlberg bereits 22 %, und 2009 werden es über 30% sein. In Tirol und Wien werden 2009 rund 24% aller Neubauwohnungen in Passivhausstandard errichtet. „Für 2010 rechnen wir in ganz Österreich bereits mit rund 30% Passivhausstandard im Neubausektor“, gibt sich ZI Ing. Christof Müller, Obmann der IG Passivhaus Österreich überzeugt. Schließlich baut er selbst für seine Kunden seit 5 Jahren ausschließlich nur noch in diesem Qualitätsstandard.

Öffentliche und Gewerbebauten immer öfter als Passivhaus
Immer häufiger werden auch öffentliche Gebäude und Gewerbebauten in ganz Österreich in Passivhausstandard errichtet. Dies gilt mittlerweile gleichermaßen für Neubauten wie Altbausanierungen. Wie dynamisch hier die Entwicklung ist, lässt sich am Beispiel Wels gut ablesen. Wels unterzeichnete 2008 beispielsweise als erste Stadt Österreichs eine Deklaration, Bauten in ihrem Wirkungsbereich nur noch in Passivhausstandard zu errichten.

Anfang September 2009 nahm die neue Volksschule Mauth der Vorarlberger Architekten Marte.Marte nach nur einjähriger Bauzeit ihren Betrieb auf. Die Volksschüler werden sich fortan ebenso über die gute Luftqualität freuen, wie nicht weit entfernt die Bewohner des neuen Alten- und Pflegeheims Vogelweide. Die alte Volksschule in Lichtenegg wird wiederum in nur zwei Sommerferienetappen auf Passivhausstandard saniert. Heuer waren Passivhausfenster – natürlich Wärmebrückenfrei in die Dämmebene – versetzt, und der 30 cm dicke Vollwärmeschutz dran. Nächstes Jahr folgt die Komfortlüftung für jede Klasse, was auch gleich die Konzentrationsfähigkeit während des Unterrichtes verbessern wird.

Gleich daneben hat sich der Kindergarten schon vier Jahre zur vollsten Zufriedenheit der Kinder und Kindergärtnerinnen bewährt. Kein Wunder, dass der nächste Kindergarten der Stadt Wels ebenfalls als Passivhaus errichtet wird. Ein eigenes Science Center in Passivhausstandard soll den Besuchern das Thema Energieeffizienz und erneuerbare Energie künftig noch näher bringen. Und natürlich entspricht die neue Messehalle samt Büroturm der Messe Wels mit in Summe über 17.000 m² auch dem Passivhausstandard.

Dass die Stärken des Passivhausstandards auch im Gewerbebau voll zum tragen kommen, zeigt die Firma Fronius mit dem neuen internationalen Vertriebsstandort in Wels. Auf dem ehemaligen Gewerbe- und Industrieareal mit rund 12.000 m² hat das Architektenbüro PAUAT mittels umfassender Altbausanierungen Industriebacksteinbauten aus dem Jahre 1900 auf einen Heizwärmebedarf von 24 kWh/m²a gebracht, sowie die Neubauten in Passivhausstandard errichtet. Der Gebäudekomplex gewinnt - unter anderem mit modernster Umwelttechnologie - mehr Energie, als verbraucht wird.

Passivhäuser setzen voll auf Erneuerbare Energieträger
„Die aktuelle Analyse aller errichteten Passivhäuser hat nun gezeigt, dass Passivhäuser nicht nur Weltmeister der Energieeffizienz sind, sondern auch vorbildlich auf den Einsatz Erneuerbarer Energieträger setzen“, freut sich Ing. Günter Lang, Geschäftsführer der IG Passivhaus Österreich. So besitzen bereits 12% aller Passivhäuser eine Photovoltaikanlage, 37% thermische Solarkollektoren und 25% einen Kleinst- Biomasseofen. 67% aller Passivhäuser setzen auf die Umweltenergie einer hocheffizienten Kleinstwärmepumpe und 5% werden über Fernwärme versorgt. Lediglich 4% setzen noch auf eine Gasversorgung und gar nur 0,4% auf eine Ölheizung.

Alle miteinander vereint aber, dass sie jeweils nur rund 5 – 20% jener Energie von herkömmlichen Gebäuden benötigen, also am sorgsamsten mit den begrenzt verfügbaren Ressourcen umgehen. Direktstrom beheizte Passivhäuser gibt es übrigens kein Einziges, was auch keinerlei Sinn ergeben würde. Damit hat das Passivhaus einmal mehr bewiesen, dass es im Gebäudesektor der nachhaltigste Baustandard für die Energiewende ist und zudem auf das beste Kosten-Nutzen Verhältnis verweisen kann.


Download Pressemitteilung:

3.000.000ste m² Passivhaus in Austria mit weltweit größtem Passivhaus    
Pressemitteilung im Auftrag der IG Passivhaus Österreich

pdfPA - 3000000m2 Passivhausstandard in A.pdf

Autor


Günter Lang    
337.4 KB

Datum

 

2009-10-02