Reden wir mal über Heizkosten…

 

2005 wurde erstmals die Altbausanierung eines Einfamilienhauses auf Passivhaus-Standard in Österreich umgesetzt. Der Heizwärmebedarf wurde so von 280 kWh/m²a um 95% auf nur noch 14,5 kWh/m²a (nach PHPP gerechnet) gesenkt. Nach sechsjähriger Wohnerfahrung berichtet der Bauherr freudestrahlend von seinen Erfahrungen.

Der durchschnittliche Heizwärmeverbrauch liegt mit 12,9 kWh/m²a ebenso unter den berechneten Werten wie der gesamte Endenergieverbrauch mit nur 35,7 kWh/m²a für Heizung, Warmwasser, Lüfter- und Hilfsstrom und Haushaltsstrom. Damit machen seine Heizkosten nicht einmal ein Prozent seiner gesamten Haushaltkosten pro Jahr aus – und das bei 217 Quadratmetern beheizter Wohnfläche mit wohlig warmen 22°C.

Was für die Familie aber noch größere Bedeutung hat, ist der unvergleichlich gesteigerte Wohnkomfort. Wurde ihnen doch vor Baubeginn von vielen Seiten eine Verschlechterung des Komforts prophezeit: “Da könnt’s ja keine Fenster mehr öffnen. Keine frische Luft im Haus. Frieren werd’s,” waren nur einige der schnell gesagten Vorurteile. “Wir würden nie mehr auf den Wohnkomfort eines Passivhauses verzichten wollen. Die permanent frische, staub- und pollenfreie Luft in allen Räumen und kein störender Straßenlärm sind ein enormer Gewinn an Behaglichkeit,” erzählen die glücklichen Bewohner aus Pettenbach. Und natürlich können sie in jedem Raum mindestens ein Fenster öffnen – wenn sie es noch öffnen wollen.

Eine internationale Jury hatte 2005 dieses Projekt als europaweit richtungsweisendes “Haus der Zukunft”– Demonstrationsgebäude ausgewählt. Als “Best Practice”–Objekt dient es für die rund 450.000 thermisch sanierungsbedürftigen Einfamilienhäuser aus den 50er- und 60er-Jahren in Österreich als Vorbild. Mittlerweile gibt es alleine in Österreich mehrere Hundert Altbausanierungen auf Passivhaus-Standard. Und bei steigenden Energiekosten und attraktiven Förderungen zahlt sich die Sanierung eines Altbau-Hauses auf Passivhausstandard immer mehr aus.

Nach dem Motto “Wenn schon, denn schon!” ist es allemal wesentlich wirtschaftlicher und kostengünstiger, gleich eine umfassende thermische Sanierung unter Ausnutzung aller verfügbaren Einsparungspotentiale umzusetzen, als alle fünf bis zehn Jahre als Flickarbeit nur Teilsanierungen mit fragwürdigen Einsparungen anzugehen. Zudem belohnt die Wohnbauförderung und der Staat diese klimaschonenden Maßnahmen mit den höchsten Förderungen.

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