Rückblick zur Tagung von Wolfgang Feist

Ein Rückblick zur 16. Internationale Passivhaustagung 2012 von Univ. Prof. Dr. Wolfgang Feist

Hannover / Darmstadt, 10.05.2012 - Das war sie, die 16. internationale Passivhaustagung. Noch nie hatten wir so viele Vorträge und so viele Nationen zu Gast wie diesmal in Hannover. Aber es ist nicht die Quantität, die entscheidet - es sind die Inhalte. Hier gilt mein ganz besonderer Dank den Referenten aus aller Welt.

 thumb Passivhaustagung-2012-006 Prof.Dr. Wolfgang Feist -web

Auf dieser Tagung wurden einige Punkte klar:

 

  • Ÿ  Passivhäuser können überall auf der Welt gebaut werden, überall dort, wo Menschen leben.

 

  •  Ÿ  Passivhäuser bieten an jedem Standort bestmöglichen Komfort - dies aber mit nur geringem technischen Aufwand und vor allem mit extrem geringem Energieverbrauch für Heizung und Kühlung; die besondere Rolle der Entfeuchtung in den tropischen Klimabereichen wurde behandelt und auch dafür eine Passivhaus-typische Lösung gefunden.

 

  • Ÿ  Diese Eignung ist nicht nur theoretisch - sondern praxisrelevant. Architekten aus den USA, Canada, Großbritannien, Schweden, Spanien, Korea und China haben in Beiträgen realisierte Beispiele gezeigt. Besonderes Highlight war die als Passivhaus realisierte Österreichische Botschaft in Jakarta, vorgestellt vom Wiener Architekten Fritz Oettl.

 

  • Ÿ  Entscheidend ist die Erkenntnis, dass die Passivhäuser auch tatsächlich die enorme Energieeinsparung „bringen“, für die sie konzpiert wurden. Das wurde an Beispielen aus den USA, an einer Reihenhaussanierung in London, Schulen in Wolverhampton und den ersten Objekten aus Spanien deutlich.  

 

Durch diese Ergebnisse überwindet das Passivhaus den viel diskutierten „Rebound-Effekt“: Weil die Einsparung so gewaltig ist (im Bereich 90%) macht es gar nichts aus, wenn die Nutzer einen noch besseren Komfort wählen; selbst wenn das den Verbrauch um 30% steigern sollte, liegt die Einsparung mit 87% dann immer noch in einem extrem hohen Bereich.

 

Immer bessere Komponenten führen dazu, dass es immer mehr Spaß macht, Passivhäuser zu entwerfen und zu bauen. Die Ausstellung zeigte bedeutende Fortschritte bei den Komponenten - ein weiteres zertifiziertes Kompaktgerät, viele neue Fenster der besten Passivhaus-A-Klasse und fortschrittliche Lüftungsgeräte.

 

Besonders eindrucksvoll ist, dass Dank der regionalen Arbeit von ProKlima die Passivhaus-Neubauquote im Stadtgebiet Hannover schon heute um 30% beträgt. Das führt uns auf das Konzept und den Ort der folgenden, 17. Passivhaus- Tagung: Frankfurt im Zeitraum vom 17. bis 21. April 2013 - mit dem Schwepunkt „Energiewende mit dem Passivhaus“. Schon jetzt im Kalender markieren!

 

gez. Wolfgang Feist

 

Fotocredits: Mirko Bartels