Voller Erfolg bei den Tagen des Passivhauses 2017

Das Interesse am Passivhaus ist wieder merklich im Steigen. Gleich 2.415 Besucher nutzten in ganz Österreich dieses einzigartige Angebot, mit den Bewohnern und Nutzern von Passivhäusern direkt ins Gespräch zu kommen. Weltweit waren knapp 600 Passivhäuser aus 28 Nationen beteiligt  davon stammten 128 aus Österreich!

siehe Weltkarte der teilnehmenden Objekte -

Eröffnung der Volksschule Unterdorf in Höchst, Credits: A.Serra + Volksschule Höchst UnterdorfEröffnung der Volksschule Unterdorf in Höchst, Credits: A.Serra + Volksschule Höchst UnterdorfBesucheransturm im Passivhaus-Bungalow in Thüringen, Credits: O. Rinner

Highlight der heurigen Tage des Passivhauses war die neue Volksschule Unterdorf in Höchst, deren offizielle Eröffnungsfeier am 11.11. um 11:11 Uhr zu den Tagen des Passivhauses stattfand. Mit Landesrätin Bernadette Mennel, Bürgermeister Herbert Sparr, den beiden Direktorinnen und Architekt Helmut Dietrich feierten über 250 Besucher die sehr gelungene neue Schule. Die Schüler haben vom ersten Schultag an ihre neue Schule, mit so viel Holz und immer frischer Luft, ins Herz geschlossen und zusammen ein großes Danke geformt. Bei den Führungen durch den Architekten wurde die Funktionsweise des Passivhauses allen erklärt.

Nach Fernsehbericht Passivhaus gestürmt
Nachdem am Vortag in der ORF Bundesland Heute Sendung für Vorarlberg zwei Besichtigungsobjekte vorgestellt wurden, waren die Passivhaus-Bewohner gerüstet. In Thüringen wurde ein Einfamilienhaus mit nur 112 m² von gleich 102 Besuchern gestürmt. „Die Interessenten schauten und staunten wie mit entsprechendem Engagement sich Energieeffizienz und Ökologie barrierefrei und wohnlich gestalten lassen und wie schön und warm ein Passivhaus ist“, erzählte Bauherr Otto Rinner. Trotz des Andrangs ließ er sich nicht verschrecken und freut sich darauf, auch in Zukunft durch sein Haus zu führen. Weiters besichtigten in Doren 80 interessierte Besucher die neuste Passivhaus Wohnanlage Netts.Werk von Bauträger Morscher.

Berichte in ORF Bundesland Heute gab es außerdem in Kärnten, Tirol und Niederösterreich. So wurde in Summe aus 8 Passivhäusern in Österreich im ORF diese vier Berichte in Summe von 390.000 Zusehern gesehen. Besonders gut wurden auch sechs Videos als virtuelle Besichtigungen angenommen, welche extra für die Tage des Passivhauses im Vorfeld unter dem Thema „Was Passivhaus-Bewohner wirklich denken“ quer durch Österreich in unterschiedlichsten Passivhäusern gedreht wurden. Binnen nur vier Wochen wurden diese 29.000 Mal gesehen.

In Wien, Vorarlberg und Niederösterreich waren die meisten Besucher
In Summe nutzten 2.180 Besucher in ganz Österreich die Tage des Passivhauses für eine Besichtigung. Allen voran in Wien, wo über 700 Besucher verzeichnet wurden. Hier waren auch mehrere Exkursionen mit Studenten, Schülern, sowie slowakische und tschechische Architekten und Entscheidungsträger unter der Begleitung von LANG consulting unterwegs.

FH-Schüler in den PopUp dorms; Credits: LANG consultingTschechische Architekten am JAspern in der Seestadt Aspern; Credits: LANG consultingExkursionsteilnehmer besteigen den Aufzug in der Hütteldorfer Straße; Credits: LANG consulting

„Beeindruckend ist neben dem niedrigen Energieverbrauch die hohe Zufriedenheit unter den Nutzern“, wusste Manfred Tragner von der FH Technikum über die Energybase zu berichten, die auch nach 10 Jahren noch immer eine vielbesuchte Vorzeigeimmobilie für großvolumige Passivhaus-Bürobauten ist.

Ob Gründerzeitbauten, Obdachlosenhaus, Supermarkt oder Seniorenheim – alle begeisterten zu Tagen des Passivhauses
Nachdem in einer Tageszeitung die Tage des Passivhauses mit dem Beispiel des bei einer Gasexplosion teilweise zerstörten Hauses angekündigt wurde, war das Staunen groß, wie gelungen dieses Gründerzeithaus in der Mariahilferstraße mit neuesten Technologien, wie z.B. Aerogelputz, auf EnerPHit-Standard saniert werden konnte. Auch bei weiteren Sanierungen und Dachausbauten wurden von den Besuchern keine Mühen gescheut, um dem Passivhaus-Standard in luftige Höhen zu folgen.

In Wien gab es vor Beginn der Tage des Passivhauses ein Pressegespräch im neunerhaus in der Hagenmüllergasse, welches Obdachlose in einem Passivhaus unterbringt. Dieses absolute Best-Practice-Beispiel neunerhaus macht zu Beginn der COP23 Klimakonferenz in Bonn deutlich, dass sich Energieeffizienz sowohl für den Klimaschutz als auch für die soziale Absicherung bezahlt macht, und Grundvoraussetzung ist, dass auch in Zukunft Menschen ein Obdach haben und nicht durch Klimaflüchtlinge Obdachlos werden.

In St. Pölten war bei der Exkursion des Bau.Energie.Umwelt Clusters Niederösterreich zu drei Objekten ebenfalls sehr großes Interesse, speziell auch für das „Haus des Lernens“ der GESA für Langzeitarbeitslose, Österreichs größtem strohgedämmten Holzbau in Passivhaus-Standard.

Das Haus an der Eisenstraße in Sankt Anton an der Jessnitz stand sowohl bei den Mostviertler Passivhaustagen als auch bei der klimaaktiv Gold Verleihung im Rampenlicht; Credits: LANG consultingDas Haus an der Eisenstraße in Sankt Anton an der Jessnitz stand sowohl bei den Mostviertler Passivhaustagen als auch bei der klimaaktiv Gold Verleihung im Rampenlicht; Credits: LANG consultingMETRO Markt in St. Pölten, Credits: Bau.Energie.Umwelt Cluster

Sehr gut waren auch die extra unter „Mostviertler Passivhaustage“ beworbenen Passivhäuser besucht und ganz besonders das „Haus an der Eisenstraße“ in Neubruck, welches im Rahmen der NÖ. Landesausstellung 2015 errichtet wurde. Nun erhielt es im feierlichen Rahmen auch die klimaaktiv Gold Auszeichnung, im Beisein von Bürgermeisterin Christine Dünwald und Nationalrats-Abgeordneter Mag. Hanger, überreicht.

In Innsbruck waren wieder die auf EnerPHit Standard sanierte Baufakultät der UNI Innsbruck bei den Besuchern sehr gefragt. Das Seniorenwohn- und Pflegeheim Pradl sowie das Wohn- u. Pflegeheim O-Dorf wurden von einer extra aus Saragossa/Spanien angereisten Delegation der „rey ardid“ Stiftung besucht, die selbst ein derartiges Gebäude, für Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen, Behinderungen und von sozialer Ausgrenzung Bedrohten, nun errichten wollen. Die Delegation zeigte sich sehr an der Organisation des Pflegeheimes bis hin zu den ökologischen und energetischen Fakten und Zahlen interessiert. Und MPREIS stand gleich mit 7 Supermärkten in Passivhaus-Standard für ihre Kunden auch für Fragen zum Passivhaus bereit.

Delegation der „rey ardid“ Stiftung im Seniorenwohn- und Pflegeheim Pradl in Innsbruck auf Einladung der Innsbrucker Immobilien GmbH, Credits: IIGBesucher informieren sich im Passivhaus in Baden, Credits: M. PresichBesucher vor dem Passivhaus in Osttirol, Credits: J. Gomille

Aus einem EFH aus Baden kam ebenfalls eine sehr positive Rückmeldung: „Die Besuche in meinem Haus waren ganz gemischt und spannend: von einem Architekten aus Bratislava samt Kunden über Menschen die in das Thema Bauen und Energie mal Reinschnuppern wollten bis zu Bauwilligen für Neu- und Umbau war alles vertreten. Unterstützung erfolgte noch an beiden Tagen jeweils durch einen Energieberater der NÖ Energie- und Umweltberatung, die gut über haustechnisches Detailfragen Auskunft geben konnten. Schön, dass ich so auch zur Verbreitung der Passivhaus-Idee beitragen konnte, ich denke ich werde das wiederholen.“

Auch vom Passivhaus in Nußdorf / Osttirol kam die Rückmeldung des Bauherrn: „Die Besucher waren 2 Stunden vor Ort und wollten nicht mehr gehen, so gut hat es ihnen gefallen!“ Selbstverständlich hatte auch die Passivhausscheibe Salzkammergut wieder geöffnet. Günter Lang führte die Gäste durch das Haus, hatte zahlreiche Antekdoten zur Bauphase zu bieten und konnte auch auf Fachfragen eingehen.

International ist vor allem der Besuch des Studentenwohnheims in Bonn zu erwähnen, welches von einer Delegation der UN-Klimakonferenz COP23 besucht wurde. Die nächsten Tage des Passivhauses finden von 09. - 11. November 2018 statt. Jeder der wieder mitmachen möchte, kann sein Passivhaus ab sofort zur Besichtigung anmelden.